IN SACHEN MAX RILL

Das Dokumentarstück Max Rill oder über die Erziehung in Zeiten der Tyrannei erzählt auf Basis von Originalquellen das Entnazifizierungsverfahren gegen den Privatschul- und Internatsleiter Max Rill vor der Spruchkammer in Bad Tölz im Oktober 1947. Es wurde verfasst anlässlich des 80jährigen Gründungsjubiläums des inzwischen nach Max Rill benannten Gymnasiums (1938 bis 2018). Die Kernfrage des Stücks – „Kann man während der NS-Gewaltherrschaft eine Schule gründen und leiten, die der Humanität verpflichtet bleibt?“ ist bei allen lokal- und zeitgeschichtlichen Bezügen zum bayerischen Oberland, zu Heinrich Himmler und zur SS-Junkerschule in Bad Tölz von zeitloser und grundsätzlicher Bedeutung.

Max Rill war ein Vertreter des deutschen Bürgertums, in dessen Tradition sich auch heute Millionen Menschen sehen. Wie Millionen andere wollte Max Rill während der NS-Zeit seine Ziele, seine Karriere und ein selbstbestimmtes Leben weiterführen und gestalten. Er hat sich dafür mit dem Regime und seinen Funktionären arrangiert. Aber um welchen Preis?

Das Stück zeigt, wie leicht Rill sich im Prozess dieser Selbstgleichschaltung selbst betrügen kann: Wo endet die Kompromissbereitschaft gegenüber einer unmenschlichen Diktatur, wenn man sich als Humanist weiterhin im Spiegel anschauen will?

Das Stück und die in der Buchveröffentlichung angehängte historische Untersuchung, die ich zusammen mit Georg Kwossek verfasst habe, zeigen die Zerreißprobe dieses zweigleisigen Spieles auf. 

Das Buch ist erhältlich am Max-Rill-Gymnasium.


Presseberichte zum Buch und zur Veranstaltung sind im Münchner Merkur und der Süddeutschen Zeitung.